Ein sinnbefreites Leben
von Eva Ihnenfeldt
Magda erwachte. Irgendetwas war anders, war neu. Sie griff, wie jeden Morgen, zum Smartphone, schaltete den Wecker ab und scrollte zum Wachwerden ein wenig durch Facebook.
Nicht das, was sie dort sah, war anders als sonst. Das „Anders“ war in ihr drin, es war das, wie ihr Kopf zu ihr sprach: „Es ist okay. Ich lasse alles zu. Alles Jacke wie Hose. Es gibt nichts zu tun. Prima, Feierabend zu haben. Ich bin zufrieden.“
Magda war es ein wenig gruselig. Es fühlte sich an, als hätte etwas Außerirdisches von ihrem Gehirnapparat Besitz ergriffen. Oder als hätte man ihr über Nacht eine KI eingepflanzt, die nun wertungsfrei und ungerührt die Welt akzeptierte, ganz so, wie sie war.
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